"KUNST UND GUT"
Die Thedinghauser Kunsttage sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil im kulturellen Leben
des Ortes. Auf dieser überregional beachteten Ausstellung haben über 50 Kunstschaffende die Möglichkeit ihre Werke einem breiten Publikum zu
präsentieren.
An fünf verschiedenen Ausstellungsorten wurden Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Glas dargeboten.
Die Künstler haben täglich von 10 bis 18 Uhr auf dem Rathausplatz gearbeitet und haben sich bei der Arbeit
gern über die Schulter schauen lassen.
Die drei fertig gestellten Skulpturen werden bis in den Herbst hinein im neuen Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt.
Martina Benz
1963 in Bad Harzburg geboren, studierte nach einer Steinmetzlehre an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und arbeitet in Stein.
Unter dem Thema "Steine können tanzen" fügt sie würfelartig vorgeformte Pflastersteine zu großen Skulpturen zusammen. Die kleinen Steine bilden zusammenhängende Ketten, die sich über den Boden winden, Rollen bilden oder sich zu einem wilden Wirrwarr verknoten. Den Steinen wird die Schwere genommen, und sie scheinen schwebend zu tanzen.
Die Künstlerin gestaltet auch Kunstwerke in Holz und neueste Arbeiten aus dieser Werkgruppe wird sie während der Kunsttage ausstellen.
Ulrike Gölner
geboren 1958 in Wohlendorf/Aller, studierte Bildhauerei an der Hoch-schule für Künste Bremen. Sie arbeitet ausschließlich in Holz und formt ihre zum Teil sehr großen Skulpturen aus ganzen Stämmen.
Um aus einem ganzen Baumstamm eine leicht wirkende, aufrechte, schlanke Skulptur zu schaffen, bedarf es nicht nur einer Vision und dem Gespür, was in dem Holz stecken könnte, sondern auch viel Geschick und jede Menge Kraft.
Zunächst wird mit der großen Motorsäge die grobe Gestalt geschaffen. Dann kommen immer kleinere und feinere Werkzeuge zum Einsatz, bis die Ober-fläche poliert oder gegebenenfalls auch eingefärbt wird.
Mirsad Herenda
1967 in Gorazde, Bosnien Herzgowina geboren, studierte zunächst Bildhauerei
an der Hochschule für Kunst in Sarajevo, dann in Bremen an der Hochschule für Künste und er arbeitet ausschließlich mit Metall. Er konstruiert vielfach Bäume, blätterlose Silhouetten oder Teile von Bäumen, die er äußerst filigran nachbildet. Die Baumfiguren entstammen einem langen und aufwendigen Prozess. Aus unzähligen Einzelteilen schweißt der Künstler Stück für Stück die Wurzel, den Stamm, die Äste und dann die immer dünneren Ästchen zusammen. Der Betrachter erkennt sofort die Gesamtform eines Baumes, folgt aber mit den Augen der Wuchsform, von den Wurzeln bis zu den Ästen.
Wir veröffentlichen an dieser Stelle Bilder von den Kunsttagen und werden die Auswahl in den kommenden Tagen erweitern.